Tadschikistan 4

17.06. – 13.07.2016

Fahrstrecke: 2350 km

Strecke: Khujand, Istarafshan, Iskanderkul, Anzob, Duschanbe, Vakhsh Tal, Khingob Tal, Khoburobot Pass, Qala-i-Khumb, Vanj Tal, Khorugh, Ishkoshim, Vichkut, Wakhan-Korridor, Zorkul-See, Jartygumbez, Shaymak, Murghob, Karakul

In Jartegumbez nahmen wir nicht die kurze Verbindung nach Murghob, sondern fuhren einen Bogen durch einsame Täler und über dürftig bewachsene Hochwiesen in den südöstlichsten Zipfel Tadschikistans. Hier übernachteten wir mit Blick auf das Aksu Tal und die Nachbarländer China und Afghanistan. Gegen 22 Uhr kamen noch zwei Soldaten auf einem Motorrad angefahren und kontrollierten die Ausweise. Da sie kein Englisch und wir kein Russisch sprechen zogen sie danach wieder ab.

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518 Zorkul Piste AG7_9935 - AG7_9937-BearbeitetNachtplatz mit Blick nach China und Afghanistan
519 AG7_9945Sternenklare Nacht mit Milchstraße
520 DSC_2475Das Reit-Yak

Auf der Weiterfahrt wurden wir abermals von einer Hirtenfamilie angehalten und mit Milch und Joghurt beschenkt.

521 AG7_9991Kyzylrabot, Hirtenfamilie
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524 AG7_9976Bei der Joghurtherstellung
525 AG7_9979Der einzig beheizbare Raum, gute Stube und Schlafzimmer

In Shaymak und Umgebung leben viele Kirgisen, die man an der typischen Kopfbedeckung erkennen kann. Außerdem tauchten nun auch neben Rindern, Schafen und Ziegen die ersten Pferde auf.

526 519 AG7_0006Shaymak
527 520AG7_0026Kirgisen
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Die Piste drehte gen Norden und wir folgten dem Aksu später Murghob Fluss. Da wir es hier mit üblem Wellblech zu tun hatten, nahmen wir meist auch eine der vielen Umfahrungen. Dann mussten wir eine verlängerte Mittagspause einlegen, beim Schneggsche war ein Notreparatur nötig.

530 AG7_0042Antriebswelle bei Markus abgerissen. Da muß gut überlegt werden!
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534 AG7_0049Übernachtungsplatz

Am nächsten Morgen erreichten wir endlich die Hauptverbindungsstraße von Murghob nach China, und endlich Teer. Aber die Freude währte nur einige hundert Meter, danach war vor lauter Löchern kein Teer mehr zu erkennen und wir nahmen wieder die zahlreichen, staubigen Umfahrungen.

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Gegen Mittag kamen wir in Murghob an, dem Verwaltungszentrum des Nordostens auf immerhin 3600m. Hier war die letzte Möglichkeit vor der Grenze sich mit frischen Lebensmitteln einzudecken. Der Basar bestand aus zwei Reihen Containern, wovon jeder als Laden diente.

536 T6036x4020-00005Murghob
537 T6036x4020-00012Murghob, Container Markt
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Nachdem wir uns mit frischem Brot, Tomaten und etwas Obst eingedeckt hatten, setzten wir die Fahrt Richtung Norden und die Grenze fort.

In Tadschikistan wurden wir von der Qualität von Autos der Marke Opel überzeugt, besonders dem Astra und Vectra. Diese Fahrzeuge begegneten uns wirklich fast in der letzten Ecke, auf Straßen, schlechten Straßen, Pisten und auch schlechten Pisten – ein Opel kommt überall durch. Die Tadschiken scheinen alle gebrauchten Opel Europas aufzukaufen und sie fahren und fahren…

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Zunächst galt es den höchsten Pass unserer Reise und der ehemaligen Sowjetunion zu überwinden und zwar 4655m. Übernachtet hatten wir bei etwa 4100m und der Morgen war recht kühl und regnerisch. Oben auf dem Pass angekommen war ein Fotoshooting angesagt, denn wann wird man je wieder in solche Höhen vordringen.

541 AG7_0116Ak-Baytal Pass, 4655 Meter hoch. Der höchste Pass unserer Reise.
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Die meisten Reisenden, die wir in Tadschikistan, und auch hier am Pass, getroffen haben, waren Fahrradfahrer. Wer hätte das gedacht?

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Nun ging es hinab zum See Karakul in 3900m, der uns türkisblau entgegen strahlte. Der See, umgeben von z.T. schneebedeckten Sechs- und Siebentausendern wird von den umliegenden Gletschern gespeist und hat keinen Abfluss.

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547 AG7_0124Über mehrere 100 km sieht man diesen alten Grenzzaun zu China.
548 AG7_0130Alte Straßensperre vor Karakul
549 AG7_0133Karakul

Zuerst fuhren wir eine Runde durch das Dorf Karakul und trafen zufällig auf uns bekannte Radfahrer, Carina und Marc, Klaus und später noch Martin. Sie hatten alle einen Pausentag eingelegt und wir hielten ein Schwätzchen auf dem Dorfplatz.

550 AG7_0140Supermarkt!!
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Die Nacht wollten wir am Seeufer verbringen. Das Ufer wurde es nicht, aber Seenähe und ein wunderschönes Panorama hatten wir auch.

552 AG7_0159Karakul See
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Der letzte Tag in Tadschikistan war angebrochen und wir steuerten zur tadschikischen Grenzstation auf dem übernächsten Pass zu. Unterwegs trafen wir noch Marianne und Henk ( www.henkmarianne.nl) auf dem Heimweg nach Holland.

554 AG7_0161Nach mehrjähriger Weltreise auf dem Heimweg nach Holland, Marianne und Henk.

Die Ausreiseformalitäten waren problemlos, auch wurde das Ablaufdatum der Einreisedokumente für die Fahrzeuge nicht explizit kontrolliert.

Die Gebirgswelt Tadschikistans war für uns sehr beeindruckend und faszinierend. Das Reisen war anstrengend, zum einen wegen der Straßenverhältnisse und zum anderen wegen der z.T. extremen Höhe. Die Menschen waren alle freundlich und wir hatten sehr nette Begegnungen.