Deutschland bis Türkei

02.04. – 26.04.2016

Fahrstrecke: 5510 km

Strecke: Passau, Linz, Plattensee, Karpaten, Ruse, Istanbul, Schwarzmeerküste, Sinop, Samsun, Trabzon, Erzurum, Dogubayazit.

Da Andrea noch einiges mit ihren Eltern zu erledigen hatte, fuhr ich schon mal vor und Andrea wollte per Flieger hinterher kommen.

Ich fuhr bei schönem Wetter ab Linz immer an der Donau entlang. Eine sehr schöne Strecke. Ab St. Pölden ging es südwärts zum Balaton (Plattensee). Es war noch keine Saison und gab somit auch keine Touristen, deshalb war auch noch alles geschlossen. Sicher gibt es schönere Urlaubsziele.

001 AG5_4028An der Donau
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003AG5_4055Plattensee

Bis in die Karpaten war es eine unspektakuläre Strecke. Einige Passstraßen waren noch wegen Schnee geschlossen. Trotz des vielen Drecks, der in Rumänien rumliegt gefielen mir die Karpaten gut. Vor allem wegen eines Bären, der morgens vor dem Auto lag und schlief. Leider kam ein Trecker vorbei und er lief weg. Einige Bilder aber konnte ich machen.

004 AG5_4073In den Karpaten
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In den Südkarpaten traf ich dann Heike und Markus (www.ufftour.de) Von nun an fuhren wir gemeinsam weiter. Wir werden die Mongoleireise größtenteils gemeinsam machen.

Weiter ging es wieder ein Stück der Donau entlang. Bei Rush nahmen wir den Grenzübergang nach Bulgarien. Was sofort auffiel, das wesentlich weniger Dreck herumlag. Es ging nun auf dem schnellsten Weg Richtung Istanbul. Vorher wurde vollgetankt (85 Cent/l).

Auch in die Türkei ging es ohne größere Grenzkontrolle. Weit vor Istanbul fing der Verkehrsstau an. Wir kamen aber doch irgendwann an und fanden in der Altstadt einen schönen Stellplatz. (Oto Park Kennedy Caddesi N41°0´6,4“ E28°58´38,7“) Abends sahen wir uns noch die Blaue Moschee und die Hagia Sofia an, und machten dann im Dunkeln noch Nachtaufnahmen. Aufgrund der Anschläge waren wenig Touristen unterwegs.

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Am nächsten Tag sahen wir uns Blaue Moschee und die Hagia Sofia von innen an. Leider war in der Hagia Sofia eine Hälfte mit Gerüsten vollgestellt.

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1609 wurde die Blaue Moschee erbaut. Sultan Ahmet war der Auftraggeber, nach ihm wurde die Moschee Sultanahmet Camii genannt. Er wünschte sich zur Demonstration seiner Macht einen Bau der die Hagia Sophia an Pracht noch übertreffe. Im Inneren sind die Wände mit 21000 meist blauen Fliesen verkleidet. Deshalb auch der Name Blaue Moschee.

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537 wurde die Hagia Sophia als Kirche geweiht und immer größer ausgebaut. Über Jahrhunderte war sie die größte Kirche der Christenheit. 1453 eroberten die Osmanen Konstantinopel und wandelten die Kirche in eine Moschee um.

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Nachmittags ging es auf den Großen Basar und den Ägyptischen Basar.
023 AG7_7101Der Ägyptische Basar
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Am nächsten Vormittag ging es in den Topkapi Palast. 400 Jahre war der Palast das Machtzentrum des Osmanischen Reiches. Außerdem residierten ab 1541 alle Sultane mit ihrem Gefolge im Palast. Leider sind die Räume nicht mehr eingerichtet und man kann sich nur schwer vorstellen wie es früher wohl ausgesehen hat.

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Nachmittags ging es weiter, wir fuhren die Schnellstraße 100 aus der Stadt heraus und campten an einem See etwas abseits der Straße.

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Die Straße 750 nahmen wir dann Richtung Schwarzes Meer. Es ist hier eine schöne noch unverbaute Küste. Allerdings hat auch dieses einen Haken, es geht wegen der Berge ständig rauf und runter und man kommt nur langsam vorwärts. Ans Wasser kommt man auch selten wegen der Steilküste.

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030 AG5_4256Anatolische Hochzeit
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Wir schauten uns Sinop an und übernachteten etwas westlich am Leuchtturm. Wir konnten hier stehen obwohl es Privatgelände ist, morgens bekamen wir noch einen riesigen Berg Spinat geschenkt von dem uns Heike einen leckeren Salat zubereitete.

032 AG5_4326Hier kocht der Chef!!!
033 AG5_4320Im Naturschutzgebiet
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Wir fuhren immer an der Küste Richtung Trabzon. Die Landschaft wurde nun flacher und eintöniger.

Am 21. kam Andrea mit dem Flieger und nun ging es gemeinsam weiter.

Nach einer Zwischenlandung in Istanbul erreichte ich nach Mitternacht Trabzon. Nur mein Rucksack erschien nicht mit den anderen Gepäckstücken des Fliegers. Mit viel Glück erwischte ich noch einen Mann am „Lost and Found“ – Schalter. Er signalisierte mir ich müsste zum internationalen Terminal gehen und dort meinen Rucksack abholen. Achim erwartete mich in der Empfangshalle und wir machten uns auf den Weg zum 500m entfernten Terminal. Nach einer Sicherheitskontrolle erreichten wir die Gepäckbänder und irgendwo dazwischen lag auch mein Rucksack mit anderen Gepäckstücken auf dem Boden. Nun aber schnell zum Nachtplatz, wo wir noch mit Heike und Markus einen Begrüßungsschluck nahmen.

036 AG7_7302Endlich geht es gemeinsam weiter

Die Strecke zur iranischen Grenze führte uns nun weg vom üppig grünen Schwarzen Meer durch das Pontische Gebirge in das karge und weitläufige Inneranatolien entlang einer antiken Handelsroute aus Persien. Wir bewegten uns im Schnitt über 1500m Höhe und auf den Berggipfeln (um 3000m) lag noch ordentlich Schnee. Wären da nicht die vielen Minarette der Moscheen, man wähnte sich in den bayrischen Alpen. Wir machten einen Abstecher zum Kloster Sumela, das sich an eine steile Felswand schmiegt. Leider war es noch geschlossen. Am nächsten Tag besuchten wir auf der Strecke die Ruinen einer riesigen byzantinischen Festung.

037 AG5_4389Festungsruine in Bayburt
038 AG5_4412Dogubayazit, Blick auf den Ararat

Lange bevor wir die letzte türkische Stadt Dogubayazit erreichten, erhob sich majestätische der 5137m hohe Vulkan Ararat mit seiner Schneehaube vor uns.
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In Dogubayazit wurden noch ein paar Besorgungen gemacht und die letzten Lira an den „Mann“ gebracht. Als Nachtplatz hatten wir einen Parkplatz direkt oberhalb des Ishak-Pascha-Palast, dem Neuschwanstein Anatoliens, gewählt. Hier waren auch viele Türken, um zu picknicken oder Musik zu hören. Kurz bevor es dunkel wurde brauste ein Audi Sport Coupé heran. Der Beifahrer sprach uns an, er sei von der Security und das Übernachten auf den Parkplätzen um den Palast sei verboten, für alle – auch für Türken. Wir sollten auf den Campingplatz etwas unterhalb des Palastes fahren, sagen er hätte uns geschickt und dann müssten wir auch nichts bezahlen. Schade, also nichts mit der schönen Aussicht. Wir kraxelten später den Berg nochmal hinauf und machten einige Aufnahmen des angestrahlten Palastes.

040 AG5_4420Dogubayazit, Ishak-Pascha-Palast
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Am letzten Tag in der Türkei waren noch einige Vorbereitungen für den Grenzübertritt zu treffen, Bier und Schweinefleischprodukte mussten nach zolltechnischen Gesichtspunkten sicher verstaut werden. Wir verließen Dogubayazit mit seiner großen Militärpräsenz und suchten uns außerhalb einen ruhigen Nachtplatz.

044 AG5_4526Letzter Morgen in der Türkei. Sonnenaufgang am Ararat

Wie schon 2010 empfanden wir die Türkei als tolles Reiseland. Die Menschen waren sehr freundlich, oft wurden wir deutsch angesprochen oder zum Tee eingeladen. Vielleicht lag es an den diesmal bereisten Landstrichen, aber in Anatolien trugen die Frauen fast durchweg mindestens Kopftuch und auch die Frequenz an Moscheen (viele Neubauten) war erstaunlich hoch.

Hier geht es zum 2. Teil

Iran 1 | Paulchen on Tour (paulchen-on-tour.de)