Russland 8

30.05. – 05.08.2017

Fahrstrecke: 14.795 km

Gesamtstrecke: 52.160 km

Strecke: Ulan Ude, Chita, M55, Skovorodino, M56, Khabarovsk, M60, Vladivostok, Slavyanka, Nachodka, Komsomolsk am Amur, Khabarovsk, M56, Never, M56, Tit-Ary, Jakutsk, Skorovodino, Chita, Ulan Ude, Ust-Barguzin, Alla, 

Baikalumrundung, Teil 1

Knapp 200 km nördlich von Ulan Ude erreichten wir die Ostseite des Baikalsees. Gleich auf dem ersten Stück des frei zugänglichen Küstenstreifens entdeckten wir einen schönen Stellplatz. Auch viele Einheimische hatten schon das Wochenende eingeläutet und waren zum See gekommen. Vor allem begeisterte uns wieder das absolut klare und transparente Wasser.

Zurück am Baikal

Am nächsten Morgen setzten wir unsere Fahrt nach Norden fort. Wir wollten für einige Tage zum Zabajkalskij NP. Unterwegs hatten wir teilweise schöne Ausblicke auf den See, an anderen Stellen war das Seeufer leider nicht zugänglich weil ganze Abschnitte mit Ferienhäusern zugebaut waren.




Schamanin bei der Arbeit

Die Halbinsel Heilige Nase ist durch eine schmale Landbrücke mit dem Ostufer verbunden, hier erstrecken sich kilometerlange Sandstrände am Baikal. Wir suchten uns ein schönes Plätzchen und abends gab es Schaschlik vom Grill. So kann man es aushalten! Für uns unerwartet war es direkt am See praktisch Moskito-frei.

Halbinsel Heilige Nase

Lecker Schaschliki


Neben Faulenzen mussten aber noch ein paar Wartungsarbeiten erledigt werden und auch die große Wäsche war längst überfällig. Zur Belohnung gab es danach ein Bad im See, der trotz der sommerlichen Außentemperaturen doch recht erfrischend war. Bei ruhigem Wasser hatten wir Glück und konnten sogar ein paar Baikalrobben mit dem Fernglas beobachten. Dies sind die einzigen Süßwasserrobben der Erde und wahrscheinlich vor langer Zeit vom Polarmeer über die Flüsse eingewandert.

Großwaschtag




Das Wetter wurde etwas unbeständig, dennoch unternahm Achim mit unseren Nachbarn aus Vladivostok und Moskau eine Tageswanderung zum Markovo-Hochplateau. Durch die Bewölkung war es nicht so heiß und das war gut, denn es waren knapp 1200 Höhenmeter zurückzulegen und der Aufstieg war recht steil. Als Belohnung hat man vom Plateau einen herrlichen Blick auf die Barguzin Bucht.

Natascha, Irina und Andrey aus Vladivostok






Endlich oben angekommen

Blick auf Barguzin Bucht und Landbrücke

Nachdem die Vladivostoker abgereist waren erkundeten wir zusammen mit Andrey aus Moskau die Ostseite der Halbinsel. Es gibt nur wenige Staubpisten zu kleinen Buchten und dem letzten Fischerdorf Kurbulik. Hier nahmen wir im glasklaren Wasser, das viel wärmer war, noch ein Bad. In der dortigen Bäckerei konnten wir ofenwarmes, frisches Sauerteigbrot erstehen. Es war so lecker, dass wir nach unserem Mittagspicknick noch ein weiteres Brot kaufen mussten.

Irina, Andrey, Natascha, Andrea, Andrey








Fischerdorf Kurbulik


Fischerdorf Kurbulik


Fischerdorf Kurbulik, hier gibt es das beste Brot

Am nächsten Morgen, noch vor dem Frühstück, konnten wir zuschauen wie die Fischer ihren Fang einbrachten. Der beliebteste Fisch am Baikal ist der Omul, den die Fischer ein Stück weiter am Strand auch räucherten.









Es hatte sich abgekühlt und wir hatten schon wieder Hummeln im Hintern. Weiter nördlich sollte es verschiedene heiße Quellen geben und so beschlossen wir der Piste nach Norden durch das Barguzin Tal zu folgen.

Wir verließen die Halbinsel und kamen ins Barguzin Tal. Es ist ein weites Tal entlang des gleichnamigen Flusses, vom Baikalsee durch das Barguzin Gebirge mit über 2500m getrennt.

Die recht gut ausgebaute Piste, für die vielen Holzlaster, führt durch kleine Dörfer mit den typischen sibirischen Holzhäusern. Da das Gebiet noch zu Burjatien gehört, kommt man auch immer wieder an buddhistischen Tempeln vorbei.







Fluss Barguzin



Wir durchfuhren große Nadelwälder, die über weite Strecken erhebliche Feuerschäden aufwiesen. Böse Zungen behaupten, dass ein Teil der Brände nicht zufällig entsteht. Bei fehlender Holzschlaglizenz erleidet entsprechendes Waldstück leider einen Feuerschaden. Ein Großteil der Bäume ist nur oberflächlich beschädigt, das Holz also noch durchaus verwertbar. In diesem Stadium erhält man die gewünschte Schlaglizenz dann ohne Probleme.

Im Ort Alla zweigte eine kleine Piste zur heißen Quelle Arshan ab. Es ging hinein in die Berge durch dichten Wald bis zu einer kleinen Ansammlung von Ferienunterkünften.


Wir stiegen die Treppen hinab zum Fluss und entdeckten schließlich am Ufer das „Badehaus“. Irgendwie hatten wir uns das anders vorgestellt. Die Quelle ist eine schwefelhaltige Heilquelle und man steigt nur für ein paar Minuten hinein, zur Linderung von Beschwerden vielerlei Art.

Quelle Arshan, Badehaus

Wir waren gespannt wie es bei der nächsten Quelle aussehen würde.

Die nächsten heißen Quellen konnten uns leider nicht positiv überraschen. Da es diesmal in einer ganzen Senke blubberte gab es halt mehrere Badehäuser.