Mongolei 11

04.09. – 0x.10.2017

Fahrstrecke: xxxx km, hiervon xxxx km Pisten, Russland Abstecher: 160 km

Gesamtstrecke: xx.xxx km

Strecke: Tsagaannuur, Uureg Nuur, Achit Nuur, Ölgii, Sagsai, Khar Nuur, Tavan Bogd NP, Dayan Nuur, Khurgon Nuur, Tsengel, Sagsai (Altai Eagle Festival)

Die Grenzen auf unserem Abstecher nach Russland schafften wir diesmal ohne Probleme, nur für die Einfuhrerklärung für Paulchen standen wir bei den Russen 3 Stunden an. Danach fuhren wir weiter nach Kosh Agash, direkt zum Shoppen in den Supermarkt, wo wir gemeinsam mit den Schweizern für unser Barbecue einkauften.

Wir schlemmten Hähnchenspieße mit Paprika und Zwiebel, dazu noch leckere Würstchen. Es machte Spaß Reiseerlebnisse auszutauschen und gemeinsam neue Projekte anzudenken. Auch am nächsten Morgen quatschten wir noch lange, bevor Sarah, Michaela, Christian, Julian und Sebastian nach Norden aufbrachen und wir den Weg zurück zur russisch-mongolischen Grenze einschlugen.



Zuvor plünderten wir aber noch die Supermärkte und legten uns Vorräte für die letzten vier Wochen Mongolei an. Dafür ist es sicher von Vorteil ein großes Gefährt mit viel Stauraum zu haben. Diese Annehmlichkeit genießen wir. Auch füllten wir noch unsere Dieseltanks auf. Am späten Nachmittag fuhren wir dann zur Grenze, die sonntags geschlossen ist, und stellten uns in die Schlange von russischen und kasachischen LKWs.

Trotzdem kam es am nächsten Morgen wieder zum obligatorischen Gedränge und erst gegen 15 Uhr waren wir wieder in der Mongolei eingereist mit weiteren 30 Tagen Aufenthalt.

Nicht weit hinter der Grenze begegneten uns zwei Franzosen in einem Unimog. Sie berichteten ganz begeistert von der Strecke die sie zuletzt gefahren waren. Da wir noch keine fixen Pläne hatten, entschlossen wir uns dieser Empfehlung zu folgen und den westlichen Einstieg der Nordroute bis zum See Uureg Nuur unter die Räder zu nehmen. Bisher hatten uns diverse Berichte über unzählige und praktisch unpassierbare Wasserdurchfahrten davor zurückschrecken lassen. Also bogen wir direkt in Tsagaannuur ab und fanden schon bald hinter dem Ort am Dund Nuur einen sonnigen Übernachtungsplatz.

Dund Nuur

Weiter führte die gut ausgebaute Piste durch das idyllische Tal des Khavtsalyn Gol. Das Farbenspiel der umliegenden Berge war beeindruckend. Am Ende des Tals erreichten wir dann eine riesige Ebene. Hierdurch ziehen sich die Wasserabläufe der umliegenden Gebirgsmassive, die später in den Achit Nuur münden. Wie so oft gab es nun zahlreiche Möglichkeiten die Ebene zu queren. Wir versuchten anhand unseres Navis möglichst nah an der Nordroute zu bleiben.







Schließlich erreichten wir den Fluss Bokhmoron und hier die einzige nennenswerte Flussdurchfahrt. Die Furt an der Stelle war nicht stark befahren und wir inspizierten gerade das Ufer als uns zwei Mongolen in ihrem alten Furgon signalisierten ihnen zu folgen. Sie nahmen natürlich nicht die tiefe Furt sondern fuhren erstmal ein Stück am Fluss entlang bis dieser sich in mehrere Arme verzweigt hatte. Dann ging es flott im Zickzack durch die diversen unspektakulären Furten. Auf der anderen Seite zeigten sie uns noch die Richtung der wir folgen sollten und so hatten wir problemlos den schwierigsten Fluss dieser Strecke geschafft.

Bokhmoron Gol

Von der Ebene ging es später hinauf in die Bergkette, die uns noch vom Uureg Nuuur trennte. Dort übernachteten wir auch. Vor der Abfahrt am nächsten Morgen bekamen wir Besuch von einem Murmeltierjäger mit seiner Beute. Für Mongolen ist Murmeltier eine beliebte, kulinarische Spezialität, trotz der möglichen Pestübertragung durch die Tiere. Achim wollte den Jäger mit Beute fotografieren, was dieser strikt ablehnte, denn die Jagd auf diese possierlichen Vegetarier ist verboten.




Wenig später erreichten wir den abflusslosen See Uureg Nuur. Hier verließen wir die Nordroute wieder und schlugen den Weg zurück nach Ölgii ein. Etwa auf halber Strecke zum Achit Nuur befindet sich ein Steinkohletagebau. Ab hier waren die vollgepackten Lastwagen mit ihren in die Jahre gekommenen Anhängern unsere Begleiter bis Ölgii, wo die Steinkohle portionsweise an den Mann/die Frau gebracht wird.

Uureg Nuur


Steinkohletagebau

Als Nachtplatz wählten wir die abseits der Piste gelegenen rötlichen Sandsteinformationen mit schönem Rundumblick am Nordende des Achit Nuur. Bei der Weiterfahrt entlang des Sees gab es immer wieder tolle Ausblicke und Fotomotive.



Achit Nuur


Khovd Gol

In Ölgii hatten wir Einiges zu erledigen. Unter anderem besorgten wir uns Eintrittskarten für den Tavan Bogd Nationalpark. Zusätzlich benötigt man dort auch noch ein Grenzpermit, aber eine Woche zuvor wurde uns bei der Grenzpolizei mitgeteilt, dass es ohne lokalen Führer keine Grenzgenehmigung für Touristen gibt. Also würden wir ohne fahren und es darauf ankommen lassen.

Wir kauften noch Gemüse auf dem Basar ein, so heißt hier der „mongolische Schwarzmarkt“, denn in der westlichen Provinz Bayan Ölgii leben über 90% Kasachen.

Ölgii, Basar


Ölgii

Auf dem Weg zum Nationalpark muss auf einer großen Ebene der Sagsai Gol überquert werden. Als wir uns der Furt näherten sahen wir einen PKW der mit der Schnauze im Fluss steckte. Wir befestigten sein Abschleppseil an Paulchen und zogen ihn wieder zurück an Land. Da der Wasserstand für einen PKW grenzwertig war, hängten wir ihn nun hinten bei uns an und zogen ihn sicherheitshalber durch den Fluss.

Sagsai Gol

Kurze Zeit später begegnete uns ein deutsches Paar mit ihrem Führer. Wir unterhielten uns eine Zeit lang, auch über unser fehlendes Grenzpermit. Der sehr freundliche Führer zeichnete uns auf der Landkarte die Standorte des Militärs im Nationalpark ein und gab uns Tipps zu guten Übernachtungsplätzen. So gerüstet fuhren wir mit einem guten Gefühl weiter.

Wir nahmen nicht den direkten Weg, sondern ließen uns Zeit die Landschaft zu genießen. Der Herbst hatte die spärliche Vegetation gelb-braun gefärbt. Bis heute fragen wir uns wie es möglich ist, dass so viele Tiere von diesem mageren Bewuchs satt werden. Bei den Nomaden ist der September auch die Zeit der Verlegung des Lagers und so begegneten uns viele „Umzugswagen“.

Umzugswagen

Vom See Khar Nuur machten wir einen Abstecher zum Dayan Nuur. Leider spielte das Wetter nicht mit, dramatische Wolkenberge wurden von stürmischem Wind über den Himmel gefegt.

Khar Nuur



Dennoch setzten wir unsere Tour fort und steuerten als nächstes Ziel den Khurgon Nuur an. Auf der gegenüberliegenden, südwestlichen Seite des Sees sieht man eine Bergkette die schon in China liegt.

Khurgon Nuur

Oberhalb des Seeufers fanden wir einen Stellplatz und überbrückten die Regenschauer mit PC-Arbeit. Als das Wetter aufklarte bekamen wir unerwarteten Besuch von zwei Nomadenkindern, wohl von einer versteckt liegenden Nachbarjurte. Sie besichtigten interessiert unsere „Wohnung“ und machten sich mit ein paar Bonbons und Äpfeln wieder auf den Rückweg.

Khurgon Nuur

Danach schnappten wir unsere Fotoapparate und gingen auf einen kleinen Erkundungsgang. Nicht weit von Paulchen entfernt kam uns das kleine Mädchen mit seiner Oma, die einen Wasserkessel in der Hand hatte, entgegen. Die Großmutter signalisierte uns: alle zurück zum LKW. Dort wurde zuerst das Haus auf Rädern begutachtet und dann zeigte sie uns was sie mitgebracht hatte. In dem Wasserkessel hatte sie Marmelade eingekocht und wir sollten uns daraus etwas abfüllen. Andrea holte unser kleinstes Schälchen aus dem Schrank und füllte etwas von der Marmelade hinein. Wir möchten nicht unhöflich sein, aber auch nicht zu viel von den freundlichen Menschen, die ein hartes und entbehrungsreiches Leben führen, annehmen. Der Großmutter war es zu wenig und so füllte sie das Schälchen bis zum Rand auf. Die Marmelade hat sehr gut geschmeckt, leider wissen wir nicht welche roten Beeren hierfür verwendet wurden.

Besuch der Nachbarn

Nachdem dies erledigt war, mussten wir mit den Beiden zu ihrer Jurte gehen. Dort wurden wir noch zum Milchtee mit Gebäck eingeladen.

Besuch bei den Nachbarn


Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und auf den Bergen in China lag Schnee, ein wunderschönes Panorama.

Khurgon Nuur


Wir fuhren eine Schleife durch den Nationalpark, durch hübsche Täler, vorbei an beeindruckenden und farbenprächtigen Berghängen dem Ausgang und der Brücke über den Khovd entgegen.

Balbals









Nun folgten wir dem Khovd Tal bis nach Tsengel, der westlichsten Stadt in der Mongolei.

Khovd Gol

Vor uns auf der Piste erspähten wir eine kleine Karawane, zwei Personen, Kamel, Pferd und Hund. Silvia und Pyn (www.always-wandering.com) waren vier Wochen alleine mit ihren Tieren im Tavan Bogd NP unterwegs und nun auch auf dem Weg nach Tsengel, um dort die Tiere wieder zu verkaufen. Wir würden die Beiden beim Altai Eagle Festival wiedertreffen.

Silvia und Pyn

In Tsengel verließen wir das Khovd Tal und weiter ging es durch Steppe und Berge nach Sagsai, wo wir das Altai Eagle Festival besuchten.