19.08. – 02.09.2016
Fahrstrecke: 1935 km
Gesamtstrecke: 22335 km
Strecke: Kurya, Biysk, Gorno-Altaysk, Ust Kann, Tyungur, Kurata, Aktash, Balyktuyul, Kosh Agash, Tashanta
Immer wieder schöne alte Häuser
Der Honigmann lebt hier
Die Tiere dürfen ohne Zäune leben
Nach unserem Abstecher kehrten wir wieder auf den Chuysky Trakt zurück und folgten ihm weiter nach Süden. Bald musste der Chike-Taman-Pass erklommen werden. Auf der Passhöhe waren viele Verkaufsstände aufgebaut, die allerlei wärmende Artikel, „Made in Mongolia“, für den täglichen Gebrauch anboten. Ein Paar Wollsocken bereicherten danach auch unsere Ausstattung.
Mongolische Wollsachen
So schnell hat man wieder Haare
Ein Stück weiter trifft man wieder auf den Fluss Katun, der tief in das Land eingeschnitten nach Norden fließt. Wir schlugen unser Nachtlager oberhalb des Katun auf, mit herrlichem Ausblick.
Übernachtungsplatz am Katun
Wieder ein schöner Sternenhimmel
Morgens, Blick auf den Katun
Da wir abends die Stromschnellen verpasst hatten fuhren wir morgens ein paar Kilometer zurück. Die Ilgumen Stromschnellen sind bei Raftern bekannt, dennoch wunderten wir uns über den großen Betrieb der dort herrschte. Dies war keine Veranstaltung für Touristen, sondern ein Wettkampf. Die einzelnen Teams trugen ihre Boote zum Wasser und viele Zuschauer suchten am Ufer Plätze mit der besten Aussicht. Wir waren zufällig mitten in die Russischen Rafting Meisterschaften geraten und nutzten die Gelegenheit die spannenden Wettkämpfe zu verfolgen.
Wildwasser Meisterschaften
Obstverkauf
Balbals (Grabsteine) bei Inya
Zusammenfluss von Katun und Chuy
Petroglyphen in Kalbak Tash
Aktash
Weiter südlich in Aktash verließen wir die Hauptstraße und folgten der Nebenstrecke nach Norden durch ein enges Tal mit steil aufragenden Felswänden. Nach wenigen Kilometern weitete sich das Tal zu einer offenen Seenlandschaft und da es schon dämmerte suchten wir uns ein schönes Plätzchen zum Übernachten. Kaum war der Motor abgestellt fing es auch schon an heftig zu schütten. Die Sonne aber schaffte es erneut durch die Wolken und belohnte uns mit einem fantastischen Regenbogen.
Am folgenden Morgen tauchte die aufgehende Sonne die Landschaft in einen warmen Goldton und die Eiskristalle des Raureifs glitzerten um die Wette.
Seenlandschaft am Morgen
Am Ende dieses Tales nahm die Bewaldung zu und wir überquerten einen weiteren Pass. Wir erreichten das Dorf Balyktuyul. Bis hierher war die Strecke recht ordentlich, teils Asphalt, teils Piste.
Balyktuyul
Nun aber verschlechterte sich der Zustand des Fahrweges und wir hatten keine Lust mehr auf Rumpelei. So bogen wir ab auf eine noch kleinere Fahrspur und nach 10 Minuten erreichten wir eine einsame Lichtung mit drei kleinen Seen, wo wir dann 2 Tage blieben.
Bei herrlichem Sonnenschein musste mal wieder Wäsche gewaschen werden und wir erkundeten zu Fuß die Umgebung. Frei laufende Pferdeherden begegneten uns im Wald oder sie kamen zu einem der Seen zum Trinken. Leider mussten wir bald zurück, denn die Mongolei rief!
Ob sie wohl hält?
Auf dem letzten Stück bis zur mongolischen Grenze veränderte sich die Landschaft allmählich, die Bewaldung wurde weniger und verschwand schließlich ganz, eine Steppenlandschaft stimmte uns bereits auf die Mongolei ein.
Zuvor hatten wir aber noch fantastische Ausblicke auf die Chuysky Range mit ihren schneebedeckten Gipfeln von unserem Nachtplatz auf einem Hügel abseits der Straße.
Blick aus unserem Schlafzimmerfenster
Blick auf die Chuysky Range
In Kosh Agasch wurden die Vorräte ergänzt, die Tanks nochmal mit günstigem Diesel befüllt und das Internet genutzt, denn wer wusste schon auf was wir alles in der Mongolei verzichten müssten?
Russische Expeditionsmobile
Abends fuhren wir noch weiter bis Tashanta, dem letzten russischen Ort wo auch die Grenzabfertigung stattfindet. Das Grenztor war schon geschlossen und wir schlugen uns am Ortseingang über eine Nebenpiste außer Sichtweite „in die Büsche“. Wir waren gerade nach hinten gegangen, da kam schon ein PKW mit einem Uniformierten angebraust. Er hielt uns seinen Dienstausweis unter die Nase und redete auf Russisch auf uns ein. Mit Hilfe des Google Übersetzers machte er uns klar, dass wir als Ausländer im Grenzgebiet nicht von der Hauptstraße abfahren dürften und direkt vor der Grenzstation zu übernachten hätten.
Vor dem Grenztor gab es nur einen schmalen Standstreifen, aber 30m neben der Straße war noch ein ebener Platz. Hier verbrachten wir eine ruhige Nacht und als wir morgens um 7 Uhr aus dem Fenster schauten traf uns fast der Schlag. Unbemerkt hatte sich schon am frühen Morgen eine lange Schlange vor dem Tor gebildet. Unsere Pool Position hatten wir fahrlässig aufgegeben. Schlußendlich ließ uns ein freundlicher LKW Fahrer dazwischen und wir waren dann an 4. Stelle als das Tor um 9 Uhr geöffnet wurde. Die Grenzabfertigung verlief etwas schleppend da kein Zollbeamter für die Fahrzeuginspektion verfügbar war. In Russland, ebenso wie in einigen anderen bereisten Ländern, fiel die Wagenkontrolle bei der Ausreise schärfer aus als bei der Einreise. Nach 2 Stunden war es endlich geschafft. Mongolei wir kommen!