30.05. – 05.08.2017
Fahrstrecke: 14.795 km
Gesamtstrecke: 52.160 km
Strecke: Ulan Ude, Chita, M55, Skovorodino, M56, Khabarovsk, M60, Vladivostok, Slavyanka, Nachodka, Komsomolsk am Amur, Khabarovsk, M56, Never, M56, Tit-Ary, Jakutsk, Skorovodino, M55, Chita, Ulan Ude,
In Jakutsk hatten wir noch viele Tipps für Sehenswertes in der Umgebung bekommen. Auf unserem Weg zurück nach Süden waren einige Stationen hiervon eingeplant.
Die Jakuten feiern zur Sommersonnenwende nach altem Brauch ihr Neujahrsfest „Ysyach“ in historischer Kleidung und mit traditionellen Spielen. Da der Sommer in Jakutien sehr kurz ist, kommen nach dem langen frostigen Winter tausende Jakuten zusammen und feiern für fast drei Tage die Ankunft der Sonne, die Energie für den nächsten langen Winter spendet. Leider kamen wir zwei Wochen zu spät an, aber einen dieser Festplätze „Alaas“ konnten wir besuchen. Die Form der traditionellen jakutischen Behausungen ist eher kegelförmig und zum Bau werden Holz, Felle und Baumrinden verwendet.
Traditionelle jakutische Behausung
Festplatz
Auf Permafrostboden gebaute Häuser
Mit der kleinen Fähre setzten wir wieder zum Ostufer der Lena über. Vorbei an kleinen Dörfchen ging es hinein in die endlosen Wälder, zur Klippe Turuuk Khaya, von der man einen schönen Blick über das endlose Grün hat.
Klippe Turuuk Khaya
Am nächsten Tag besuchten wir zuerst den Wasserfall Kyuryulyur, der sehr herrlich gelegen ist. Ihn Wasserfall zu nennen ist schon eine leichte Übertreibung, es ist eher eine Stromschnelle.
Wasserfall Kyuryulyur
Unser letzter Höhepunkt Jakutiens war der Gletscher Buluus. Aus unerfindlichen Gründen bleibt hier das Eis des Winters über den gesamten Sommer erhalten und das auch bei über 30° im Sommer. An manchen Stellen bilden sich sogar Eishöhlen unter dem Eis. Das Eisfeld ist ein beliebtes Ausflugsziel und viele Familien nutzen das umliegende Gelände zum Picknick oder für Schnappschüsse an den vorbereiteten Fotospots.
Gletscher Buluus
Nun mussten wir definitiv Abschied nehmen und uns auf die lange Strecke zurück nach Ulan Ude begeben. Gerne würden wir Jakutien nochmal im Winter besuchen und das Leben bei eisigen Temperaturen von mehr als -50°C erleben.
Auf dem Weg zum Abzweig nach Ulan Ude kommt man an einigen verfallenen Brücken der alten Piste vorbei.
Auch konnten wir die ersten 100.000 km unseres Paulchens feiern, nun ist er endlich eingefahren.
100.000 Kilometer und kein bisschen müde.
Manche Reisende scheinen echt leidensfähig, so trafen wir einen Franzosen mit seinem Liegerad auf dem Weg von St. Petersburg nach Vladivostok. Mal grade eben 10.000 km alleine den Highway entlang bei Regen, Hitze und all den Blutsaugern. Hut ab!
Schon vor der Stadt Chita öffnet sich die Landschaft und die Besiedelung nimmt zu. Wir passierten Felder, Weiden und Dörfer und immer wieder begleitete uns die Transsibirische Eisenbahn.
Chita
Transsib
Fluss Selenge
In Ulan Ude blieben wir zwei Tage, erkundeten das Zentrum zu Fuß. An der netten Fußgängerzone findet man noch erhaltene Kaufmannshäuser aus dem 19. Jh.. Abends fand am Sowjetplatz eine Open Air Veranstaltung mit Moskauer Künstlern statt. Unseren Musikgeschmack traf die Musik nicht, doch die Stadt war voller Menschen und alle genossen den schönen Sommerabend.
Ulan Ude
Am nächsten Tag besuchten wir oberhalb der Stadt die große buddhistische Tempelanlage Rinpochie Baghsha mit tollem Rundumblick, und danach noch das Ethnographische Freilichtmuseum. Die dort gezeigten historischen Höfe und Häuser verschiedener Volksgruppen sind wirklich interessant und sehenswert, der angegliederte Tierpark leider eher nicht. Besonders bei den Großtieren kann man kaum von artgerechter Haltung, wie wir sie verstehen, sprechen.
Datsan Rinpochie Baghsha
Ethnographisches Freilichtmuseum
Unser nächstes Ziel sollte der Baikalsee sein, dort wollten wir mal richtig Urlaub machen.